MEINE HEIMAT
WUNDERSCHÖNES, STARKES BRANDENBURG
Vor einigen Wochen saß ich bei einem Dorffest mit einer älteren Frau am Tisch, sie erzählte über ihre Hunde, ihren Garten, die Buslinie und das Einkaufen im Supermarkt. Mich interessierte jedes einzelne dieser Themen. Ab und an konnte ich einen Tipp geben, vor allem aber konnte ich ihr zuhören. Sie sagte: “Ich will Sie nicht länger aufhalten. Sie haben doch Wichtiges zu tun”. Da musste ich lachen. “Sie erzählen mir doch gerade von den wichtigen Dingen.” Etwas Wichtigeres als das, was meine Mitmenschen jeden Tag bewegt, berührt oder bedrückt, gibt es nicht.
Wenn man Menschen nicht mag, hat man als Ministerpräsident den falschen Job. Wenn es einem nur um Selbstdarstellung geht, ebenfalls. Mir geht es um die Menschen in Brandenburg. Sie haben oft kleine Probleme, bei denen ich helfen kann. Manchmal haben sie große Probleme, wenn es um ganze Existenzen geht, um drohende Armut, wenn der Arbeitsplatz unsicher ist oder wenn die Rente nicht reicht. Und an diesen großen Problemen arbeiten meine Landesregierung und ich jeden Tag. Wenn Sie die nüchternen Zahlen betrachten: Die im Vergleich geringe Armutsquote, die steigende Zahl an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, das Steigen der Einkommen, das Sinken der Kinderarmut in Brandenburg in den letzten 10 Jahren, dann erkennen Sie, dass diese tägliche Arbeit auch etwas gebracht hat. Sie hat einige dieser ganz großen Probleme der Brandenburgerinnen und Brandenburger erheblich bekämpft und gemildert. Das zu sehen und zu erfahren ist mir eine Freude.
Da geht mir das Herz auf: Wenn ich durch die historischen Dörfer laufe, durch die wunderschönen Wälder Brandenburgs, an Seen und Flüssen entlang. Und wenn ich dann merke, dass es den Brandenburgerinnen und Brandenburgern heute gut geht, dass sie gern hier leben. Das gilt für immer mehr Menschen, die in Brandenburg Arbeit, Heimat und persönliches Glück suchen und finden. Brandenburg wächst aus gutem Grund. Das heißt: Meine Arbeit war nicht umsonst. Und wenn mir dann eine Märkerin oder ein Märker das höchste Lob ausspricht: “Da kann man nicht meckern”, dann bin auch ich zufrieden.
MEINE PASSION
DAS BESTE FÜR UNSER LAND
Ich bin auf dem Bauernhof groß geworden, ich liebe Tiere und ich weiß auch, dass Landwirtinnen und Landwirte sich für die intakte Umwelt einsetzen – ihre Lebensgrundlage und unser aller Lebensgrundlage. Was ich aus dieser Zeit ganz besonders mitnehme: Das Füreinander-Dasein auf einem Hof, im Dorf, in der Gemeinschaft, ist das A und O. Man muss einander vertrauen können, zuhören. Ja, man muss auch handeln und verhandeln, man muss auch einstecken können, Konflikte und Herausforderungen aushalten und bewältigen. Das sind Fähigkeiten und Erfahrungen, die ich als Ministerpräsident brauche, die auch eine Landesregierung braucht: Hartnäckig sein, sich durchsetzen – aber stehts auch wissen, dass man in einer Gemeinschaft handelt, auf die man sich verlassen kann. Und wenn Sie mich fragen, was ich lieber machen würde als Landesvater von Brandenburg zu sein, dann muss ich abwinken. Das ist meine Passion, denn ich weiß, dass ich hier für die Brandenburgerinnen und Brandenburger arbeite und ihnen etwas zurückgebe, das ich selbst in meiner Kindheit und Jugend erhalten habe.
MEIN WAHLKREIS
REGIONALE SPITZENKLASSE
Natürlich bin ich nicht objektiv, wenn es um meine Heimat geht, wenn ich von Forst, Guben, Schenkendöbern und Peitz spreche. Diese malerischen Kleinstädte und Dörfer sind für mich der schönste Platz der Welt. Seen, Flüsse, Felder und Wälder: besser kann man es sich nicht ausdenken. Und selbst die vom Tagebau geprägten Landschaften, von denen die Natur langsam wieder Besitz ergreift, sind inzwischen Oasen der Ruhe. Sie zeugen von einem gewaltigen Umbruch, von einem Wandel, der unsere Lausitz verändert hat und noch weiter verändert. Was mich begeistert, ist der Fleiß, der Pragmatismus und gleichzeitig die Ruhe, mit der die Menschen hier diesem Wandel begegnen: Die Lausitz wird neu erfunden – und wir sind mittendrin. Und mittlerweile merken selbst die Lausitzerinnen und Lausitzer, die sich eher nach innen freuen und gerne mal skeptisch sind, dass sich etwas tut: Neue Gewerbegebiete, Erhalt unserer Krankenhäuser, Sanierung von Kitas und Schulen, neue Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen ebenso wie in stabilen mittelständischen Unternehmen.
Die Lausitz ist Chefsache in Brandenburg. Das habe ich versprochen, das halte ich ein. Dabei spielt es gar keine Rolle, dass mein Wahlkreis in der Lausitz liegt, denn dies ist eine historische Aufgabe: Der Strukturwandel muss hier positiv gestaltet werden und gelingen. Eine ganze Industrie muss umgebaut werden auf zukunftsfähige, klimaneutrale Wirtschaft, auf neue Branchen, moderne Gesundheitsberufe, Digitalisierung und neue Formen der Mobilität und der Antriebe. Deshalb ist die Lausitz ein Pilotprojekt, das ganz Brandenburg nutzt, und die Wirtschaftsachse von Berlin über Oder-Spree und die Lausitz bis nach Polen ist eine Zukunfts- und Wachstumsregion. Dass ich als Ministerpräsident hier vieles auf den Weg bringen konnte, das macht mich froh und glücklich. Doch es gibt noch viel zu tun, um aus Chancen Erfolge zu machen. Damit das gelingt, brauche ich Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen. In meinem Wahlkreis und in ganz Brandenburg: Stimmen Sie am 22. September mit beiden Stimmen für die SPD. Geben Sie mir damit ein Mandat für ein starkes Brandenburg.
MEIN LEBEN
EINE BRANDENBURGER GESCHICHTE
In der Lausitz geboren, erlebte ich die Wende als 28-jähriger. Ich war damals wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität. Was sich durch mein Leben zieht, ist der Drang zur Freiheit, aber auch zur Gerechtigkeit. Die Unterdrückung in der DDR bedeutet für mich Enge und Einschränkung. Als ich mit den Gedanken und Ideen von Willy Brandt und Helmut Schmidt in Kontakt kam, beeinflusste mich das nachhaltig – schon vor 1989. Die Idee, dass eine starke Gemeinschaft auf Vertrauen basiert, nicht auf Unterdrückung, auf gegenseitigem Respekt, nicht auf Abschätzigkeit, habe ich niemals aufgegeben.
Geboren bin ich 1961 in Forst (Lausitz). Ich wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Naundorf auf – mit meinem Bruder, meinen Eltern, Milchkühen, Pferden, Schweinen, Hühnern und Schafen. In Sacro durchlief ich die Grundschule, es schlossen sich die Polytechnische Oberschule in Briesing und ab 1976 die Erweiterte Oberschule in Forst, wo ich 1980 mein Abitur absolvierte.
Nach meinem Grundwehrdienst von 1980 bis 1982 begann ich ein Studium der Landwirtschaft und Tierproduktion (Ernährungsphysiologie) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Es war sogar für einen Jungen vom Bauernhof wie ich einer war, nicht einfach, in der DDR zum Studium zugelassen zu werden. Die Behörden drangsalierten junge Menschen. Mir wurde nahegelegt, doch Berufssoldat zu werden, aber das wollte ich auf keinen Fall in einem Staat wie der DDR. Meine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, ich durfte das Studium beginnen, für das mein Herz schlug. Mein Plan war: Als fertiger Agrarwissenschaftler zurückkehren in meine heimatliche Region und all das neue Wissen in der Landwirtschaft einsetzen. Aber es kam anders.
Das Diplom hatte ich absolviert. Noch während ich wissenschaftlicher Assistent am Institut für Ernährungsphysiologie an der Humboldt-Universität war – mit dem Wunsch zu promovieren – kam die friedliche Revolution. Die Ereignisse dieser Tage sind kaum zu beschreiben. Der Wunsch nach Neuem und nach Freiheit war stark und inspirierte uns alle, gleichzeitig war völlig ungewiss, was kommen würde. Letztlich siegte der Drang zur Freiheit und zur Demokratie. Und unser aller Leben wurde durcheinandergewirbelt: In kurzer Zeit brachen in der DDR, dann auch in Brandenburg, Arbeitsplätze weg, die Zukunft von Betrieben – auch in der Landwirtschaft – wurde ungewiss. Für mich bedeutete die neu gewonnene Freiheit eine Chance: Ich begann mein Berufsleben als leitender Mitarbeiter beim Futtermittelhersteller SANO Mineralfutter, bevor ich 1992 in die Heimat zurückkehrte und Amtsleiter für Umwelt und Landwirtschaft des Landkreises Forst (ab 1993 des Landkreises Spree-Neiße) wurde. 1993 erfolgte auch meine Promotion zum Doktor der Agrarwissenschaften.
Ich lebe mit meiner Frau in Forst, eine Heimat, die ich um nichts in der Welt aufgeben würde. Die kostbare Zeit zu Hause verbringe ich am liebsten bei Sparziergängen mit meiner Frau, bei Touren mit unserem Dackel, bei Besuchen unserer Töchter und meines Enkelsohnes. Das sind Momente, die mir unendlich wichtig sind. Die Seen und Wälder der Lausitz sind die wunderschönen Orte, an denen ich die Seele baumeln lassen und Kraft tanken kann.
Am 28. August 2013 wurde ich vom Landtag Brandenburg zum Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg gewählt. Ich folgte Dr. Manfred Stolpe und Matthias Platzeck in diesem Amt. Beide sind Vorgänger, deren Kompetenz und Autorität weit über Brandenburg hinaus strahlen. Und beide sind Vorgänger, von deren Arbeit wir alle heute profitieren. Denn sie haben eine funktionierende, demokratische Verwaltung geschaffen, die Infrastruktur aufgebaut und erneuert, sie haben die Arbeitslosigkeit bekämpft und bei alledem Brandenburg als soziales Land etabliert. Viele dieser Grundlagen zahlten sich in meiner Zeit als Ministerpräsident aus: Gute Infrastruktur war die Basis für Investitionen und Unternehmen. Schulen, Fachschulen und Universitäten bildeten Expertinnen und Experten aus. Und immer mehr Menschen wollten in Brandenburg bleiben, unser Land wächst beständig. Ich will den Brandenburgerinnen und Brandenburgern die Sicherheit geben, dass diese Entwicklung weitergehen kann.